Fingerhüte unterm Sternenhimmel
Zum einen gilt der Rote Fingerhut als hochwirksames Arzneimittel. Digitalis purpurea, so seine wissenschaftliche Bezeichnung, ist heute wohl das bekannteste Herzmittel überhaupt. In der richtigen Dosierung stärkt es den Herzmuskel und reguliert die Herzfrequenz. Zum Anderen gehört er zu den besonders giftigen heimischen Pflanzen. Schon der Verzehr von zwei bis drei Blättern kann für einen Menschen tödlich sein. Eine besonders schöne Population findet man an einem Nordhang zwischen Zerf und Mandern unweit der Kreisstraße 68. Hier, in einem ehemaligen Waldstück, gedeihen tausende Pflanzen dieser Art. Trotz der vermeintlichen Vergiftungsgefahr traute sich der Fotograf mitten unter die Fingerhüte, um sie zusammen mit dem Sternenhimmel abzulichten. Man erkennt die Milchstaße von den Sternbildern Adler bis Schütze zusammen mit den Planeten Saturn und Jupiter, die als hellste Gestirne recht knapp über dem Horizont stehen.
Kamera: Canon EOS 77D und 8mm Fisheye-Objektiv, Blende 4,5, ISO 1600, Belichtungszeit 30 Sekunden. 15 Aufnahmen für den Sternenhimmel und 6 Aufnahmen für den Vordergrund. Nachführung des Sternenhimmel mit Star-Adventurer. Die Fingerhüte wurden mit einer Lampe ausgeleuchtet.
© Michael Luy, 25.06.2019